Was sich nicht mehr bewegt, ist tot

Die WHO veröffentlichte bereits 2007 eine Statistik in der 600.000 Menschen alleine in Europa angegeben wurden, die an den Folgen von Bewegungsmangel gestorben sind. 

 

Bewegte Muskulatur hat einen großen Einfluss auf Körper und Geist und fördert die Gesundheit. Einige fachspezifische Artikel sprechen sogar von der Heilkraft der Muskeln. 

Eine Vielzahl von Universitäten auf der ganzen Welt haben sich mit der unterstützenden Wirkung von Bewegung und Muskelarbeit auf den Heilungsprozess beschäftigt. Die Resultate sind eindeutig; moderate Bewegung fördert nicht nur die Heilung von Schäden im Krankheitsfall, sie sogar kann wie Medizin wirken, sodass Medikamente reduziert oder gar abgesetzt werden können. Das beste Beispiel bietet die Arbeit der Diabetesgruppen, die Bewegung als ein wichtiges Element in der Behandlung der Diabetes-Erkrankung  aufgenommen haben.

Wieso ist Bewegung so wichtig ?

Wenn wir uns bewegen, werden nicht nur Muskeln und Gelenke in Gang gesetzt, sondern ein Prozess ausgelöst, der den gesamten Körper und Geist beeinflusst. 

  • Das Blut und die Gewebsflüssigkeiten werden durch Muskelspannung und Druck auf die Gefäße in Bewegung gebracht. Dies wirkt der Schwerkraft entgegen und verhindert das Absacken des Blutes und Stauungen in den Beinen.
  • Das Herz schlägt schneller und kräftiger, um das Blut und den darin befindlichen Sauerstoff schneller in alle, noch so weit entfernten, Körperregionen zu verteilen. Ausreichende Versorgung mit Blut und Sauerstoff sichert das Überleben der Körperzellen und verbessert die Mikrozirkulation.
  • Durch die Bewegung der Gelenke wird Gelenkflüssigkeit erzeugt, die zwischen den knöchernen, Knorpel überzogenen Gelenkpartnern für reibungslose Funktion sorgt. 
  • Die Atmung wird bei Bewegung verstärkt, weil die Muskulatur und das Gewebe mehr Sauerstoff benötigt.
  • Bei Bewegung werden Darm und andere innere Organe massiert und in ihrer Funktion angeregt und unterstützt sowie der Stoffwechsel gesteigert.

Es gibt noch viele weitere positive Einflüsse auf Körperfunktionen, die durch Bewegung angeregt werden und dafür sorgen, dass die naturgegebenen Funktionen von Körperorganen ungestört ablaufen können.

Noch bis vor 100 Jahren war es notwendig, dass der Mensch sich selbst bewegen musste, um von A nach B zu gelangen. Die meisten Menschen waren auch bei der täglichen Arbeit ständig in Bewegung. Unsere moderne Sitz-Gesellschaft verhindert ein gesundes Maß an Bewegung, denn jeder kann selbst erkennen, welche zeitlichen Kapazitäten heute noch für Bewegung zur Verfügung stehen.

Wir sitzen am Frühstückstisch, beim Mittagessen, zum Kaffee und Abendessen, auf der Fahrt zur Arbeit und zur Schule, am Arbeitsplatz oder auf der Schulbank, bei Hausaufgaben sowie in der Freizeit. Selbst vor dem Fernseher, dem PC, dem I-Pad oder auch dem Smartphone steigt die Verweildauer im Sitzen beim Shopping oder Twittern enorm an. Rechnen wir die Stunden für einen gesunden Schlaf von 7-8 Stunden pro Nacht hinzu, dann bleibt nicht mehr viel Zeit zur Bewegung. Die Statistik besagt, dass im Durchschnitt die Deutschen 5 bis 8 Stunden sitzen. Würde bedeuten, dass wir 8 bis 12 Stunden pro Tag in Bewegung sind. Beobachten Sie sich selbst und denken über die Konsequenzen nach.

 

Wann können Sie denn Zeit für Bewegung in den Alltag einrichten ?

Den Ausgleich für zu langes Sitzen schafft man nicht mit zwei Stunden Vereins- oder Fitnesssport pro Woche. Wer vier Stunden am Stück sitzen muss, sollte wenigsten ½ Stunden Bewegung als Ausgleich einplanen, aber nicht erst am Wochenende.

Die Statistik der progredienten Folgeerkrankungen des Bewegungsmangels in Deutschland zeigt, dass der Ausgleich nicht mehr gelingt.

Wann spricht man von einer gesunden Bewegung ?

„Gesund ist alles, was nicht krank macht“ ist zwar nur eine lockere Aussage, aber sie trifft den Kern. Jegliche Form von Überbelastung macht auf Dauer krank.

Die Erfahrung zeigt, dass gerade diejenigen, die es eigentlich wissen sollten, die Profis und Halbprofis im Sport, ständig dazu neigen, die Grenzen der Belastbarkeit ihres Körpers zu überschreiten. Beim Profisportler steht jedoch nicht die Gesundheit im Vordergrund, sondern die Leistungsfähigkeit und die gilt es auszubauen.

Ausgleichssport als Mittel zur Gesundheitsförderung hat mit Leistungssport wenig gemein. Leistungssportler stehen ständig unter Beobachtung, um bei Überlastungen oder auftauchenden Defiziten direkt eingreifen zu können.

Der Freizeitsportler hat diese Möglichkeiten nicht und merkt unter Umständen erst die Folgen, die aus dauerhafter Überlastung des Körpers entstehen können, also erst, wenn es schon weit fortgeschritten ist. 

Die Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) rät zu 150 Minuten moderaten Sports pro Woche als ausgleichende, gesundheitsfördernde Freizeitgestaltung. Doch was ist für jeden einzelnen denn moderat ?

 

Hinweise zu gesunder Bewegung erhalten Sie auch unter:

http://www.padoc.de/gesunde-bewegung/